Mercedes-Benz Baureihe 126
Die Baureihe 126 ist eine Fahrzeugbaureihe der Oberklasse von Mercedes-Benz. Sie zählt zur sogenannten S-Klasse des Herstellers.

Die Limousinen der Baureihe 126 lösten die Baureihe 116 ab und wurden ab September 1979 mit langem und kurzem Radstand angeboten. Im September 1981 stellte Mercedes auf der IAA in Frankfurt die Coupé-Variante der Baureihe 126 als offiziellen Nachfolger des C 107 vor.
Die Produktion endete offiziell im Jahre 1991. Bis April 1992 wurden noch 38 weitere Fahrzeuge in Sonderschutzausführung gefertigt. Mercedes-Benz South Africa fertigte die Baureihe 126 in kleiner Stückzahl sogar bis ins Jahr 1994.
Insgesamt wurden 892.123 Exemplare produziert, davon waren 74.060 Coupés.

Im Oberklasse-Segment war die Baureihe 126 unangefochtener Weltmarktführer, bis heute ist es die erfolgreichste Oberklasselimousine aller Zeiten. Keine andere Baureihe von Mercedes-Benz oder von Mitbewerbern hat jemals eine derart hohe Absatzzahl in dieser Fahrzeugklasse erreicht[1].

Nachfolgemodell ist die Baureihe Baureihe 140, deren Produktion 1991 anlief.

Allgemeines [Bearbeiten]
Die Baureihe 126 wurde zwölf Jahre lang produziert, im Automobilbereich bei Großserienfahrzeugen ein ungewöhnlich langer Modellzyklus. Während dieser Produktionszeit wurde die Baureihe immer wieder weiterentwickelt und verbessert. Die meisten Entwicklungsschritte waren eher klein, und zumeist Detailverbesserungen.
Lediglich 1985 erfuhr die Baureihe eine Modellpflegemaßnahme, bei der neben einem durch geänderte Stoßfänger, Seitenbeplankungen und Leichtmetallfelgen (bzw. Radzierkappen) geänderten äußeren Erscheinungsbild auch neu entwickelte Motoren zum Einsatz kamen. Daher spricht man bei Fahrzeugen, die bis 1985 produziert wurden, von der ersten, und bei Fahrzeugen, die danach gebaut wurden, von der zweiten Serie, die im September 1985 auf der IAA in Frankfurt präsentiert wurde. Ebenfalls im September endeten jeweils die sogenannten Modelljahre. So zählen die Modelle, die bis September produziert wurden zum damals aktuellen, die die nach September produziert wurden zum darauf folgenden Modelljahr.

Fahrzeugentwicklung [Bearbeiten]
Verantwortlich für die Entwicklung des W 126 waren Bruno Sacco, zum damaligen Zeitpunkt Leiter der Hauptabteilung Stilistik, und Werner Breitschwerdt als Direktor des Bereichs PKW-Aufbauten.
Infolge der Ölkrise konzentrierte man sich bei der Entwicklung der neuen S-Klasse parallel zum sicherheitstechnisch Bestmöglichen auch auf ökonomische Kriterien wie etwa die Senkung des Fahrzeuggewichts, und dadurch auf die Verbesserung des fahrzeugspezifischen Verbrauchs im Vergleich zur Vorgängerbaureihe. Durch bessere Aerodynamik mit einem cW-Wert von 0,36 statt 0,41 sowie gewichtsreduzierender Bauweise konnte der Verbrauch der Baureihe 126 gegenüber seinem Vorgängermodell um über 10 % gesenkt werden. Durch weitere Maßnahmen im Rahmen des „Mercedes-Benz Energiekonzepts“ 1981 sank der Verbrauch weiter, die Kraftstoffersparnis betrug nun bis zu 30 % im Vergleich des 500 SE zum Vorgänger 450 SE der Baureihe 116[2].

Die Gewichtsreduzierung (von 60 kg beim 280 SE bis zu 280 kg beim 500 SEL im Vergleich zum 450 SEL 6,9[2]) wurde unter anderem durch den vermehrten Einsatz von Kunststoffen und einen Leichtmetall-Motorblock für die Achtzylindermotoren M 116 und M 117 erreicht. Daneben wurde durch die CAD-basierte Entwicklung der Einsatz neuer Stahllegierungen mit Titan, Vanadium und Niob für einige Karosserieteile ermöglicht, wodurch diese bei geringerer Materialstärke die gleiche Stabilität wie herkömmliche Bleche boten.

Man verzichtete auch darauf, einen Nachfolger für das Topmodell 450 SEL 6,9 mit 210 kW (286 PS) anzubieten, da ein so schwerer Wagen mit hohem Kraftstoffverbrauch nicht mehr zeitgemäß erschien. Das neue Spitzenmodell 500 SEL mit 177 kW (241 PS) erreichte durch die niedrigeren Fahrwiderstände nahezu die gleichen Fahrleistungen.

Die ersten Fahrzeuge der Nullserie wurden im Februar 1979 fertiggestellt und letzten Erprobungsfahrten unterzogen. Diese Fahrzeuge waren ausschließlich mit kurzem Radstand ausgestattet, die Fahrzeugversion mit verlängertem Radstand wurde erst im Herbst, gerade rechtzeitig zur Präsentation auf der IAA im September fertiggestellt.

Karosserievarianten und Modellbezeichnungen [Bearbeiten]

Limousine (W 126) [Bearbeiten]

V 126 – Raumangebot im Fond der Langversion „SEL“

Der W 126 wurde zuerst als viertürige Limousine angeboten. Der Hubraumangabe in der Modellbezeichnung, ein Zehntel des Hubraums in cm⊃3;, sind Buchstaben nachgestellt.

Das „S“ steht für „S-Klasse“. Das einzige Modell, das nur den Buchstaben „S“ in der Modellbezeichnung trägt, ist der 280 S der ersten Serie, der noch einen Vergasermotor hat. Diese Modellvariante wurde scherzhaft als „Kolonialmodell“ bezeichnet, da dieses besonders in Ländern gefragt war, wo man komplizierte Einspritzanlagen schlecht warten konnte, und daher Vergasermodelle bevorzugte. Alle anderen Modelle des W 126 haben Einspritzmotoren und tragen deshalb das Kürzel „SE“; das „E“ bezeichnet einen Einspritzmotor. Ausnahme ist das Exportmodell mit Dieselmotor und der Bezeichnung „SD“ („D“ für Diesel). Daneben war von Anfang an eine Langversion der Baureihe 126 erhältlich (V126, Ausnahmen: 280 S und 260 SE). Diese Fahrzeuge tragen die Modellbezeichnung „SEL“. Das „L“ für lang bezieht sich auf einen um 140 mm verlängerten Radstand für den Raumgewinn der Passagiere im Fond.

Neben den verlängerten hinteren Türen gibt es zwischen Kurz- und Langversion ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Der Steg zwischen versenkbarem Fenster und Dreiecksfenster, der bei den S/SE-Modellen lediglich eine verchromte Leiste aufweist, trägt bei den SEL-Modellen ein in Wagenfarbe lackiertes Mittelteil.

Coupé (C 126) [Bearbeiten]

Mercedes-Benz C 126

Im Herbst 1981 wurde das Coupé der Baureihe 126 (C 126) vorgestellt. Es trägt als Modellbezeichnung das Kürzel „SEC“; das „C“ steht für Coupé. Die Bodengruppe des SEC stammt prinzipiell von der Limousine, wenngleich um 85 Millimeter gekürzt. Der Radstand ist damit 30 Millimeter länger als bei der Vorgängerbaureihe. Zur Kompensation der fehlenden B-Säulen ist die Dachrahmenstruktur verbessert, und die A-Säulen sind mit eingeschweißten hochfesten Rohren versehen. Damit entsprechen auch die Coupés dem Sicherheitsstandard der S-Klasse-Limousinen.

Heckansicht

Neben der Coupé-Karosserie unterscheidet sich der SEC durch Details von der Limousine: Statt Breitbandscheinwerfer mit nebeneinander liegenden Haupt- und Nebelscheinwerfern hat das Coupé schmalere Hauptscheinwerfer; die Nebelscheinwerfer sind in die Stoßstange integriert. Dadurch kann der Kühlergrill breiter sein und in die Motorhaube einbezogen werden. Der freistehende obere Mercedes-Stern wird durch ein großes Stern- Emblem im Kühlergrill ersetzt. Die Außentürgriffe liegen über großen Kunststoffschalen. Die Chromleiste am unteren Rand der Kofferraumhaube, die bei der Limousine nur den Bereich zwischen den Heckleuchten ausfüllt, ist beim Coupé breiter ausgeführt und reicht bis in die hinteren Kotflügel. Durch die fehlenden B-Säulen und die auch hinten fast voll versenkbaren Seitenfenster wird eine große seitliche Öffnung des Fahrzeugs ermöglicht. Im Fond verfügt das Coupé über zwei Einzelsitze. Da Coupé-Varianten in der Mercedes-Hierarchie traditionell über den Limousinen angesiedelt sind, war auch der SEC teurer und besser ausgestattet als die Limousinen sowie nur mit den V8-Motoren erhältlich.

Besonderheiten der 560er Modelle [Bearbeiten]

Da die Modelle 560 SE, SEL und SEC im Unterschied zu ihren weniger leistungsstarken Schwestermodellen serienmäßig mit breiteren Reifen der Dimension 215/65 VR 15 ausgerüstet wurden, sind Frontstoßfänger und Radlauf in der Form leicht geändert, um an den Vorderrädern den nötigen seitlichen Freigang zu erzielen.

Innovationen [Bearbeiten]Wie bei allen Modellen der S-Klasse wurden auch bei der Baureihe 126 zahlreiche technische Innovationen eingeführt, die erst viele Jahre später den Einzug in unterhalb angesiedelten Fahrzeugklassen finden sollten und heute auch in Kleinwagen angeboten werden.

1981 wurde optional ein pyrotechnischer Airbag angeboten, im damaligen Verkaufsprospekt noch als „Luftsack“ bezeichnet – Premiere im Serienautobau. Der Aufpreis hierfür war mit 1525,50 DM (inkl. 13 % MwSt.) anfangs hoch und lag auf dem Niveau des optionalen elektrischen Schiebedachs. (Mitte der 1970er Jahre wurden bereits erste Fahrzeuge von Buick und Oldsmobile mit Druckluft betriebenen Airbags ausgerüstet (Air Cushion Restraint System), die jedoch wegen Funktionsmängeln zurückgerufen wurden, nachdem es zu Todesopfern durch die Airbags selbst gekommen ist. Die US-amerikanische Automobilindustrie erklärte daraufhin die Produktion eines sicher funktionierenden Airbags als nicht realisierbar.)

Bei Mercedes war gegen Ende der 1970er Jahre ein Flottenversuch mit rund 600 Fahrzeugen vorangegangen, darunter waren unter anderem auch Geländewagen der G-Klasse, um weitere Erkenntnisse der Alltagstauglichkeit zum Fahrerairbag zu erlangen. Insgesamt wurden nach einer Gesamtfahrstrecke von weit mehr als 7 Mio. Kilometer mit diesen Fahrzeugen weitreichende Erkenntnisse gewonnen. Besonderes Augenmerk legte man auf mögliche Fehlauslösungen des Systems in Extremsituationen.

In der Baureihe 126 handelte es sich anfänglich um einen fahrerseitigen Airbag im Pralltopf des Lenkrades, kombiniert mit einem Turbinengurtstraffer auf der Beifahrerseite. Dieser sollte die sogenannte Gurtlose beim Beifahrer reduzieren und ihn um Zehntelsekunden früher an der Verzögerung der Karosserie teilnehmen lassen.Ab Ende 1987 (Modelljahr 1988) wurde zusätzlich ein Beifahrerairbag als Option geboten, kurze Zeit später auch für die Mittelklasse der Baureihe 124.

Die Antriebsschlupfregelung (ASR) wurde zum Modelljahr 1987 eingeführt und war die erste vollelektrisch gesteuerte Anfahrhilfe. Sie war anfänglich nur für die V8-Modelle lieferbar. Für die Sechszylindervarianten gab es ein elektrohydraulisches Sperrdifferential namens ASD und zum Modelljahr 1990 auch ein vollwertiges ASR.

Das für den Export bestimmte und von 1985 bis 1987 gebaute Modell 300 SDL war das erste Dieselfahrzeug mit serienmäßigem Partikelfilter.

Die Baureihe 126 ist die erste Fahrzeugbaureihe der Welt, die bereits in den 1970er Jahren auf den versetzten Frontalcrash ausgelegt wurde, den sogenannten Offset-Crash, hier einem um 40° versetzten Frontalaufprall mit 55 km/h. Der Hauptgrund für das hervorragende Abschneiden bei diesem Test war die eingesetzte Gabelträger-Konstruktion, durch die die Aufprallkräfte auf Getriebetunnel, Bodengruppe und Schweller verteilt wurden[2]. Der Offset-Crash gehört erst seit Anfang des neuen Jahrtausends zu den vorgeschriebenen Crashtest-Pflichtprüfungen für Neuwagen in den USA und in der EU.

Darüber hinaus wurde die S-Klasse vom US-amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS), welches im Auftrag von Kfz-Versicherungen Crashtests durchführt, in den Jahren 1988 und 1989 zum sichersten Auto auf nordamerikanischen Straßen erklärt. Auch war die Baureihe 126 in den Jahren 1989 und 1990 die beliebteste Oberklasselimousine in Deutschland, über 10 Jahre nach ihrer Vorstellung.Bedeutung der Baureihe 126 während der Produktionszeit [Bearbeiten]

Auch der Vatikan nutzt den W 126 seit 1985. Hier ein Papamobil in Form eines umgebauten 500 SEL der ersten Serie

1991 - Richard von Weizsäcker mit Dienstwagen (Kennzeichen 0-1)

Die Baureihe 126 galt in den 1980er Jahren als Oberklasselimousine und Luxussymbol schlechthin. Auch wenn es teurere Fahrzeuge wie zum Beispiel von Rolls-Royce oder von Bentley gab, war die Baureihe 126 in den sogenannten „höheren Kreisen“ stets präsent.

Mitglieder der deutschen Bundesregierung wurden in den 1980er Jahren fast ausschließlich in diesen Fahrzeugen chauffiert, meist in Sonderschutzausführung. Auch durch das Attentat der RAF auf das Fahrzeug des Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, war die Baureihe 126 seinerzeit fester Teil der politischen Ikonographie der Bonner Republik.

Ebenso nutzten zahlreiche Mitglieder ausländischer Regierungen diese Baureihe, wenn sie nicht aus politischen Gründen heimischen Produkten den Vorzug geben mussten. Das direkte Konkurrenzmodell, der BMW E23, stellte keine besondere Gefahr für den Einsatz des W 126 dar und wurde in Regierungskreisen fast ausschließlich von bayerischen Regierungsbeamten gefahren. Erst sein Nachfolger, der BMW E32, konnte eine ähnlich bedeutende Stellung in Gesellschaft und Politik erreichen.

Auch unter Rennsportlern der Formel 1 war die Baureihe 126 als Privatfahrzeug sehr beliebt. So fuhren beispielsweise in der Formel-1-Saison 1983 20 von 35 Fahrern privat ein Fahrzeug der Baureihe 126. Darunter u.a. Keke Rosberg, Niki Lauda und Nigel Mansell. Selbst Nelson Piquet, der als Fahrer von Brabham-BMW einen BMW 745i als Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekam, sowie sein Teamkollege Riccardo Patrese fuhren privat einen Mercedes 500 SEL (Piquet) bzw. 500 SE und 500 SEC (Patrese), obwohl der Motorenlieferant ihres Teams in direkter Konkurrenz zu Mercedes stand.[3]

Zahlreiche, meist umgebaute Fahrzeuge (damals wurden diese als „veredelt“ bezeichnet) wurden auch in den arabischen Raum geliefert. Die Baureihe 126 war auch ein beliebtes Fahrzeug in Filmproduktionen, in denen das Fahrzeug meist den Wohlstand des Besitzers zum Ausdruck bringen sollte[4][5][6]. Zu diesen Filmen zählen u. a. Beverly Hills Cop (500 SEL), Mein Partner mit der kalten Schnauze (560 SEL), Der Morgen stirbt nie, Der große Bellheim mit Mario Adorf (500 SEL), Peter Strohm mit Klaus Löwitsch (560 SEL sowie SEC) und Der Prinz aus Zamunda (560 SEL und 500 SEL Stretch-Limousine).

Daneben spielte die Baureihe 126 auch im Rotlichtmilieu temporär eine Rolle, weil u. a. Zuhälter mit einem solchen Fahrzeug, speziell mit Coupés, ihre finanzielle Potenz darstellen wollten. Die von dieser Personengruppe gefahrenen Fahrzeuge waren meist getunt, um optisch aufzufallen. Nachhaltig geschädigt wurde der Ruf der Baureihe 126 dadurch jedoch nicht.

Bedeutung der Baureihe 126 nach Produktionsende [Bearbeiten]

Ehemalige Neuwagenkäufer [Bearbeiten]

Einige Neuwagenkäufer der Baureihe 126 konnten sich mit dem wegen seiner Größe oftmals kritisierten Nachfolgemodell Baureihe 140 nicht anfreunden („Zu groß, zu unproportioniert und zu wenig zeitgemäß sei seine Erscheinung“ (Zitat) urteilte die Fachpresse[7], der Autoreisezug nach Sylt war aufgrund der Fahrzeugbreite nicht befahrbar[7][8]). Im Vergleich zum würdevoll wirkenden W126 erschien der üppige Nachfolger vielen potentiellen Käufern als zu vulgär. Diese wechselten dann oftmals zur Konkurrenz oder behielten ihr Fahrzeug bis zum Erscheinen des Baureihe 220, worauf auch das größere Gebrauchtwagenangebot aus erster Hand der Baureihe 126 um das Jahr 1998 zurückzuführen war.

Gebrauchtwagenpreise [Bearbeiten]

Nach Produktionsende war die Baureihe 126 aufgrund der außergewöhnlich langen Bauzeit von zwölf Jahren selbst für viele Gebrauchtwagenkäufer nicht mehr interessant, was sich auch in den Gebrauchtwagenpreisen widerspiegelte. Er galt zumeist nur noch als „altes Auto“. Besonders die Käufer, die sich ein gebrauchtes Oberklassefahrzeug alleine aus Prestigegründen zulegen wollten, bevorzugten den damals wesentlich moderner erscheinenden BMW der 7er-Reihe E32, der erst 1986 auf den Markt kam.

Die Gebrauchtwagenpreise dieses direkten und damals aktuellen Konkurrenzmodells waren zunächst wesentlich höher, während besonders W 126-Modelle aus der ersten Serie zu geringen Preisen auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten wurden. Später hat sich das Preisverhältnis umgekehrt. Die meisten Fahrzeuge der Baureihe 126 erzielen heute auf dem Gebrauchtwagenmarkt erheblich höhere Preise als gleichalte und vergleichbare 7er-BMW-Modelle der E32-Baureihe.

Das Preisniveau für die Baureihe 126 hat die Talsohle bereits durchschritten, da der Wagen heute zunehmend als zeitloser Youngtimer entdeckt wird und die Nachfrage nun wieder anzieht. Mit den Mercedes-Benz Young Classics hat dies auch der Hersteller erkannt, und bietet nun gepflegte oder restaurierte Fahrzeuge in der Mercedes-Benz Welt in Stuttgart bzw. über das Internet an.

Bedeutung der Baureihe 126 als Youngtimer [Bearbeiten]

Aufgrund der technischen und optischen Innovationen des Fahrzeugs (Kunststoffstoßfänger, versenkte Scheibenwischer usw.) war der W 126 in der Oldtimerszene als sogenannter Youngtimer vorerst umstritten. Dafür war hauptsächlich das moderne Design verantwortlich: Besonders die Fahrzeuge der zweiten Serie ab 1985 mit ihren glattflächigen Beplankungen und den bündigen Leichtmetallfelgen sahen für viele Betrachter nicht wie Youngtimer aus. Mittlerweile wird der W 126 auch von der Fachpresse als Youngtimer akzeptiert. Nicht wenigen Fans gilt die Baureihe 126 als harmonischstes und formal gelungenstes Mercedes-Benz-Modell aller Zeiten.